FREIRÄUME BIETEN SICHERHEIT UND SCHUTZ
1. Das Sicherheitsgefühl im Strassenverkehr wird gefördert
Ein- und Aussichten in Strassenräume sind gut (auf Augenhöhe von Kindern: Sichthöhe 1,20m).
Das Risiko für Verkehrsunfälle wird durch eine übersichtliche Raumdisposition sowie eine klare Zonierung stark vermindert.
Freiräume sind insbesondere dort, wo sich Kinder bevorzugt zum Spielen aufhalten, deutlich erkennbar auf den Fussverkehr ausgelegt und barrierefrei gestaltet. Wo nötig, gibt es eine ausreichende Sicherung (Zäune) zu stark befahrenen Strassenräumen (mehrspurige Strasse, Tramlinie). Präventiv wirken beispielsweise nach innen gerichtete, nicht auf Strassen oder Garageneinfahrten orientierte Spielbereiche und für Kinder lesbare Grenzen wie Belagsänderungen oder Niederhecken.
Parkierungsflächen sind gesammelt, flächensparend und an Randlagen von Siedlungen und Freiräumen angeordnet.
Falls es das Planungsrecht zulässt, werden autoarme Siedlungen gefördert. Dabei wird die maximal bewilligungsfähige Parkplatzanzahl in Abhängigkeit der ÖV-Güteklasse definiert. Autoarme Nutzungen sind möglich, falls ein Mobilitätskonzept einen reduzierten Bedarf nachweisen kann.
2. Freiräume bieten Rückzugsmöglichkeiten
In Freiräumen sollten Teilräume enthalten sein, in denen sich Kinder und Jugendliche vor den Augen Anderer zurückziehen, wo sie sich ungesehen treffen und austauschen können.
Es sind Nischen in Randbereichen (z.B. eine Pergola, eine Hecke oder ein Unterstand) für eienen ruhigen Aufenthalt allein oder in Gruppen vorhanden (geschützt, ruhig, abgeschieden).
3. Freiräume vermitteln das Gefühl sozialer Sicherheit
Gebäudeeingänge und -ausgänge zu Gebäuden sind übersichtlich und gut einsehbar gestaltet.
Plätze und Wege geben klare Orientierung und ein Sicherheitsgefühl (Verhaltenssicherheit). Eine gezielte Beleuchtung und gute Lichtverhältnisse tragen zum Sicherheitsgefühl bei.
Öffentliche Räume decken mit ihrem Nutzungsangebot Bedürfnisse verschiedener Nutzungsgruppen ab. Erwachsene, Jugendliche wie auch Kinder halten sich gerne darin auf. Dadurch werden öffentliche Räume belebt und vermitteln Sicherheit.
Freiräume fördern mit einer zentralen Lage und vielfältiger Ausstattung (Treffpunkte, Orte gemeinsamer Aktivitäten) die Zusammenkunft und das Zusammenleben. Eine angemessene Personendiversität und -dichte (Generationen und Nutzungsgruppen) hilft, dass keine Nutzungsgruppe ein sehr dominantes Verhalten zeigt. Dies kann für andere abschreckend wirken und das Sicherheitsgefühl mindern.
4. Freiräume tragen zum Schutz vor Lärm und Luftbelastung bei
Lärm und Abgase sind in Freiräumen möglichst nicht spürbar. Die Anordnung der Gebäude und Freiraumflächen (Gebäude- und Freiraumdisposition) nehmen positiv Bezug zu Lärmsituationen.
Nutzungen, von denen Lärm ausgeht, werden an geeigneten Orten angeordnet; beispielsweise liegen Treffpunkte für Jugendliche beim Eingangsbereich der Siedlung und Ruheflächen für ältere Menschen und kleine Kinder im hinteren Siedlungsbereich. Sportanlagen liegen in ausreichender Entfernung von Wohnungen. Im Nutzungsreglement sind lärmunempfindliche Zeiten geregelt.
5. Freiräume fördern das gesundheitliche Wohlbefinden und das Mikroklima
Wasser zum Trinken, Erfrischen und Abkühlen ist vorhanden. Während starker Hitzeperioden gibt es zusätzliche Abkühlungsmöglichkeiten (Wasserbad, Wasserspiel, Trinkbrunnen).
Unversiegelte Flächen, Regenwassermanagement, begrünte Fassaden und der Verzicht auf wärmespeichernde Materialien oder Materialien mit einem hohen Rückstrahlvermögen tragen wesentlich zu günstigen lokalklimatischen Verhältnissen und zum angenehmen Aufenthalt in Freien bei.
Die Spiel- und Sporteinrichtungen sowie alle weiteren technischen Bauwerke und Wasserflächen entsprechen den allgemein anerkannten Sicherheitsnormen.